Irgendetwas im Inneren von Chang Gengs Mund blutete. Beim leisesten Zusammenkneifen seiner Lippen schmeckte er den ekelhaft süßlichen Geruch von Blut.
Ge Pangxiao zeigte eine überraschende Erkenntnis für den
Ernst der Lage und klammerte sich fest an Chang Gengs Ärmel. Seine Hände waren
klamm von kaltem Schweiß, aber trotz seiner extremen Beharrlichkeit war Chang
Geng zu sehr damit beschäftigt, ihn abzuschütteln. Die beiden Jungen waren wie
zwei Jungtiere, die in einer Sackgasse in die Enge getrieben wurden und darum
kämpften, ihre unreifen Reißzähne zu zeigen.
Die Gestalt am Ende der Gasse hob die Hand und schob ihr
Visier nach oben, und enthüllte dabei das hübsche Gesicht eines Mannes in den
späten Dreißigern. Seine Wangen waren schmal, und die Schatten in seinen tief
liegenden Augen schienen die weite Zentralebene widerzuspiegeln. Sein Blick,
als er von oben auf Chang Geng herabblickte, war kompliziert. Sehnsucht lag
darin, aber auch ein Hauch von Stolz, und das ließ ihn kurzzeitig wie jemanden
erscheinen, der vor menschlichem Mitgefühl nur so strotzte.
Aber dieser dünne Fetzen Mitgefühl wurde schließlich von
dem tiefen Hass in diesen Augen verschluckt. Wie ein roter Faden, der im
grenzenlosen Schnee jenseits des Passes vergraben war, verschwand er in einem
einzigen Augenblick.
Das laute Rumpeln von Panzerstahl hob und senkte sich, als
ein Krieger nach dem anderen in derselben blendend hellen schweren Rüstung
landete, bis über zwanzig hinter dem Mann standen. Im nächsten Moment hörte man
hinter Chang Geng das Rascheln des Windes. Gerade als er den Kopf drehen
wollte, legte sich eine Hand auf seine Schulter und stoppte ihn — der
Neuankömmling war Shen Yi in seinem schwarzen Panzer.
Das schwarze Eisen, das Shen Yis Körper umhüllte, war mit
einer neuen Blutschicht befleckt und wirkte noch düsterer.
Ge Pangxiaos Augen weiteten sich so sehr, dass sie fast aus
ihren Höhlen rollten. „Shen ... Shen-Xiansheng?"
Chang Geng drehte sich zur Seite und spuckte einen Mund
voll Blut aus. „Das ist ein General des Schwarzen Eisenbataillons und ein
Mitglied des Gefolges des Grafen von Anding. Du solltest ihn mit mehr Respekt
ansprechen."
Ge Pangxiaos Zunge verdrehte sich zu einem Knäuel, und
jedes Stückchen Fleisch an seinem plumpen Körper stotterte im Gleichklang. „D-d-der
Graf von Anding!"
Von Schuldgefühlen geplagt, streckte Shen Yi eine mit
schwarzem Eisen ummantelte Hand nach Ge Pangxiao aus.
Die Hand war so groß wie der Kopf des Jungen und mit Blut
bedeckt.
Ge Pangxiao kniff die Augen zusammen und wich zurück, aber
die eiserne Hand berührte nur seinen Hinterkopf mit einer Berührung, die
weicher war als eine Federlandung. Sie brach nicht einmal eine einzige
Haarsträhne auf seinem Kopf.
Shen Yi stellte sich vor die Jugendlichen und versperrte
ihnen die Sicht. Dann hielt er seine Position und wandte sich dem Mann am Ende
der Gasse zu. „Ich habe gehört, dass der Oberwolf der Achtzehn Tianlang-Stämme,
König Getu, einen außergewöhnlichen Sohn hat, der ..."
„Jialai", antwortete der Barbar milde. „In der Sprache
der Zentralebene bedeutet das 'Yinghuo', der Planet Mars."
„Seid gegrüßt, Kronprinz Jialai Yinghuo." Shen-Xiansheng
hielt seinen Windsäbel in der einen Hand und machte mit der anderen eine Faust,
die er vor seine Brust legte, um den Barbaren den üblichen Gruß zu entbieten.
„Sagt mir Euren Namen, Dämonenkrähe", sagte der
Barbarenprinz.
„Ich bin nur ein unbedeutender Soldat. Mein Name ist nicht
geeignet, von Eurem edlen Mund ausgesprochen zu werden." Shen Yi lächelte
kurz und fragte dann in seiner sanften, gelehrten und überaus vernünftigen Art:
„Es ist über ein Jahrzehnt her, dass die Achtzehn Nördlichen Stämme Groß-Liang
die Treue erklärt haben, und in dieser Zeit haben wir freundschaftliche
diplomatische Beziehungen unterhalten. Die Tributzahlungen und der
Handelsaustausch sind stets friedlich verlaufen. Ich glaube nicht, dass
Groß-Liang euer Volk ungerecht behandelt hat. Darf ich also fragen, warum Eure Krieger
uneingeladen erschienen sind, um die Waffen gegen die wehrlosen Frauen und
Kinder unseres Volkes zu richten?"
Ge Pangxiao war verblüfft. An diesem Morgen hatte Shen-Xiansheng
noch seine lächerliche Schürze getragen und fluchend am Herd herumgewirbelt.
Jetzt stand er allein in seinem düsteren schwarzen Panzer vor einem Aufgebot von
Barbarenkriegern und schien unerschütterlich — ein Mann, der trotz
überwältigender Chancen mutig voranschreiten würde.
Der Barbarenprinz sah Shen Yi in die Augen. Er spottete
leise, lächelte dann unaufrichtig, bevor er seinen Blick wieder auf Chang Geng
richtete. Er sprach fließend in der offiziellen Sprache von Groß-Liang und
sagte: „Auf meinem Weg hierher berichteten meine Brüder, dass sie in dieser
Grenzstadt auf Mitglieder des Schwarzen Eisenbataillons gestoßen waren. Ich
dachte, sie würden Angst schüren, aber jetzt sehe ich, dass es wahr ist. Wenn
das so ist ... könnte dann das andere Gerücht auch wahr sein? Ist der Sohn der
Göttin, der vom Kaiser der Zentralebene geschnappt wurde, wirklich hier
versteckt?"
Chang Gengs Herz pochte heftig in seiner Brust.
Der Barbarenprinz musterte Chang Gengs Gesicht so lange,
bis er es nicht mehr ertragen konnte, ihn anzuschauen. Der bullige Krieger
neigte den Kopf leicht nach hinten und blickte nach oben. Der wolkenverhangene
Himmel spiegelte sich in den Abgründen seiner Augen. Er murmelte zu einem Gott
am Firmament: „Die Göttin unserer achtzehn himmlischen Wolfsstämme ist der
reinste Geist des Graslandes. Alle Lebewesen, die sie erblicken, verneigen sich
vor ihr, und selbst die himmlischen Winde versuchen, den Saum ihres Rockes zu
küssen. Das Land, auf dem sie singt und tanzt, wird im kommenden Jahr von
Rindern und Schafen bevölkert und erblüht mit einer üppigen Vegetation, deren
zahllose blühende Blumen sich bis zum Rand des Ewigen Himmels erstrecken ..."
Seine Worte hatten einen eigentümlichen Rhythmus, als würde
er ein Hirtenlied aus dem Grasland summen.
„Ihr vom Volk der Zentralebene", sagte der Barbarenprinz,
„habt unser Weideland besetzt, das Herzblut der Erde ausgehöhlt und unsere
Göttin gestohlen. Und jetzt fragt Ihr mich, warum wir gekommen sind. Ist diese
Frage nicht absurd? Euer erhabenes Volk wird seit vielen Jahren von
tugendhaften Führern geleitet. Sie haben während ihrer Herrschaft Legionen von
Menschen aufgeklärt, aber habt ihr am Ende nur Diebstahl gelernt? Ihr mögt ein
Mitglied des Schwarzen Eisenbataillons sein, aber Ihr seid hier ganz allein.
Ich rate Euch, zur Seite zu treten und diesen kleinen Mischlingsbastard an mich
zu übergeben. Ich werde ihn den Flammen übergeben, um den Ewigen Himmel um
Sühne zu bitten und den Zorn der beschmutzten Göttin zu besänftigen. Ich kann
es wahrlich nicht länger ertragen, sein Gesicht zu sehen!"
Ge Pangxiao war seit Beginn des Gesprächs völlig verwirrt,
aber als er diese Worte hörte, gelang es ihm endlich, einige Bruchstücke des
Gesprächs zusammenzufügen. Atemlos fragte er: „Dage, der kleine Mischling —
ähm, die Person, von der er spricht, bist du das?"
Chang Geng sagte stumm und mit einem Anflug von Elend: „Kannst
du bitte aufhören zu reden?"
„Was Eure Hoheit damit sagen will, ist also ..." Shen
Yi schüttelte hilflos den Kopf. „Wie ich sehe, schreit die schuldige Partei
zuerst 'Dieb'. Nun gut. Es hat keinen Sinn, dass wir beide noch einmal die
Fakten der Nördlichen Expedition vor vierzehn Jahren durchgehen. Wenn Ihr einen
Kampf wollt, dann lasst uns beginnen."
Seine Worte trafen mit der Endgültigkeit eines in den Boden
geschlagenen Eisennagels ein. Die niedrigen Mauern, die die schmale Gasse
umschlossen, wurden im Nu von den hoch aufragenden schweren Rüstungen platt
gemacht. Die beiden Reihen nördlicher Barbarenkrieger teilten sich auf und
umzingelten Shen Yi und Chang Geng, die mit mörderischer Absicht auf sie
zukamen.
Shen Yi zog einen Dolch aus der Scheide und reichte ihn
Chang Geng. „Seid bitte vorsichtig, Hoheit."
Obwohl Shen-Xiansheng mit äußerster Höflichkeit sprach,
waren seine Methoden bösartig. Kaum hatten die Worte seinen Mund verlassen,
führte er den ersten Schlag aus. Ein drei Meter langer Dampfstrahl brach aus die
Rückenplatte seines schwarzen Panzers hervor, und das Windmachete schoss mit
einem schrillen Rauschen aus seiner Hand, wie ein blitzender Wirbelsturm. Sein
Schlag traf die drei am nächsten stehenden Barbarenkrieger unvorbereitet,
zerschmetterte mit einem Schlag die Goldtanks über ihren Herzen und ließ sie in
ihren Anzügen erstarren.
Der Barbarenprinz führte den Angriff mit ohrenbetäubendem
Gebrüll an, und in seinem Kielwasser erhob sich ein schwüler Windstoß.
Noch während er den Angriff ohne das geringste Zögern
abwehrte, rief Shen Yi Chang Geng und Ge Pangxiao zu: „Lauft!"
Der schwarze Panzer des Schwarzen Eisenbataillons war in
der Tat eine exquisite Waffe — vielleicht ein bisschen zu exquisit. Es
hieß, dass ein Schwarzer Panzer etwa zwanzig Kilogramm leichter war als eine
gewöhnliche schwere Rüstung. Shen Yi glich bereits einem schwachen Gelehrten
und war nicht annähernd so robust wie der Barbarenprinz. Er hob seinen
Windsäbel mit beiden Händen und schaffte es, den donnernden Schlag seines
Gegners abzublocken, war aber gezwungen, mehrere Schritte zurückzutreten.
Als die beiden schweren Rüstungen aufeinanderprallten,
stürzten alle niedrigen Mauern, Höfe und Steinhäuser, die sie umgaben, zu
unordentlichen Haufen zusammen. Nicht einmal die riesigen, jahrhundertealten
Bäume wurden von der Zerstörung verschont.
Der Barbarenprinz rief: „Ergreift die kleine
Mischlingsgöre!"
Nachdem sie ihre Befehle erhalten hatten, setzten sich
mehrere schwer gepanzerte Barbarenkrieger sofort in Bewegung. Schneeweißer
Dampf erfüllte die Luft, als sie die beiden Jugendlichen mit nur drei
funktionierenden Beinen abfingen.
Chang Geng hielt seinen Dolch angewinkelt vor sich. Sein
verletztes Bein, das kein Gewicht tragen konnte, hing schlaff zur Seite. Das
dröhnende Pochen in seiner Brust gab ihm das Gefühl, sein Herz würde gleich
explodieren, und sein kindliches Gesicht war grimmig. Die aggressive
Wolfsgestalt, die tief in seinem Blut verborgen lag, war bei dieser
Auseinandersetzung mit den Barbarenkriegern an die Oberfläche getreten. Was
wäre, wenn diese sogenannte ‘Göttin‘ seine mysteriöse Mutter wäre — selbst wenn
sie es wäre, was für ein bizarres Ritual verlangte, dass ein Sohn seiner Mutter
auf einem brennenden Altar geopfert wurde?
Inmitten des Lärms und des Staubs wischte sich Ge Pangxiao
den Rotz weg und fragte dümmlich: „Dage, bist du wirklich eine 'Hoheit'?
Bedeutet das nicht, dass du in der Welt aufsteigst?"
„Von wegen, ich steige in der Welt auf", erwiderte
Chang Geng. „Sie haben den Falschen erwischt — und wir sind dabei zu sterben.
Solltest du nicht lieber weglaufen?"
Ge Pangxiao blähte seine Brust auf. „Ich werde nicht
weglaufen. Ich will meinem Dage folgen ... Oh, Mist!"
Ein paar Barbarenkrieger stürzten sich von beiden Seiten
auf sie. Einer von ihnen packte Ge Pangxiao, der noch vor wenigen Sekunden so
kühn gesprochen hatte, und hob ihn über den Kopf, um sein Hirn auf den Boden zu
schleudern. Aber Ge Pangxiao war mit scharfen Augen und flinken Händen
gesegnet. Wie ein Welpe am Rande des Todes zappelnd, griff er nach den Ästen,
eines nahe gelegenen Baumes, und schaffte es mit einem Anflug von
unmenschlicher Kraft, die daher rührte, dass er dem Tod ins Auge geblickt
hatte, auf den Baum zu klettern.
So unmenschlich seine Kraft auch sein mochte, seine Hose
war immer noch aus sterblichem Stoff. Mit einem reißenden Geräusch wurde sie
weggerissen. Wer weiß, ob es aus Einfallsreichtum oder aus Angst geschah, aber
als Ge Pangxiao sah, wie seine Hose zerstört wurde, nutzte er die Gelegenheit
und entleerte eine ganze Blase jungfräulichen
Jungenurins direkt in das Gesicht des schwer gepanzerten Barbaren.
Zufälligerweise hatte der Krieger sein Visier
hochgeschoben. Er bekam die Gabe in vollem Umfang und verschwendete keinen
einzigen Tropfen.
Der Barbarenkrieger geriet in einen Wutanfall. Mit wütendem
Gebrüll schwang er seine eiserne Faust nach außen, fest entschlossen, das
kleine Gör zu Tode zu schlagen. Doch zu seiner Überraschung verlor er plötzlich
die Kontrolle über seine Beine. Wie sich herausstellte, war es Chang Geng
gelungen, den Angriffen der Feinde auszuweichen und durchzuschlüpfen. Während
der Barbar unter dem Baum erstarrte, zielte er genau und rammte seinen Dolch in
einem geschickten Winkel in das Gelenk der stählernen Beinschienen des
Kriegers.
Wie es sich für eine vom Schwarzen Eisenbataillon
geschmiedete Waffe gehörte, war der Dolch rasiermesserscharf und durchschlug
mühelos eine Seite des schützenden Stahlpanzers, der das Bein des Kriegers
bedeckte. Der Barbarenkrieger verlor das Gleichgewicht, fiel auf die Knie und
blockierte seine Kameraden vollständig. Ge Pangxiao huschte wie ein pummeliger
Affe den Baum hinauf und sprang mit flinken Füßen auf ein benachbartes Dach.
Beherzt hob er einen Ziegelstein von einem nahen Mauerstück auf und rief Chang
Geng zu: „Dage, geh aus dem Weg!"
Weißer Dampf quoll aus Chang Gengs Fußsohlen. Er hatte
keine Zeit, aufzustehen, bevor die an seinen Beinen befestigten stählernen
Beinschienen ihn einige Dutzend Meter weit wegzerrten. Augenblicke nach der
Warnung fiel eine große Steinplatte vom Himmel und zertrümmerte den Helm des
Barbaren mit einem so lauten Krachen, dass es drei Tage und Nächte lang
nachzuhallen schien.
„Wie könnt ihr Bastarde es wagen, mich dazu zu bringen in
die Hose zu machen!", brüllte Ge Pangxiao. „Ich werde es euch zeigen!"
Chang Geng war mit Schmutz bedeckt, weil er über den Boden
geschleift wurde. Gerade als er sich auf sein verbliebenes gutes Bein retten
wollte, packte ihn ein Gewicht im Nacken. Eine riesige Eisenhand kam vom Himmel
herab und hob ihn am Genick hoch. Chang Geng griff reflexartig nach seiner Eisenstulpe,
aber der Barbarenkrieger ließ ihm keine Chance, sich zu wehren, sondern wollte
ihn direkt gegen eine Wand schleudern.
Shen Yi hatte alle Hände voll zu tun, den Barbarenprinzen
abzuwehren. Er war zu weit weg, um zu helfen.
Da ertönte das schrille Wiehern eines Pferdes, und ein
glänzender Eisenpfeil schoss mit unentrinnbarer Wucht durch den Himmel. Er
durchschlug die dicken Stahlplatten der Rüstung und drückte den Barbaren, der
Chang Geng festhielt, gegen einen niedrigen Mauerabschnitt.
Da sie das Gewicht der schweren Rüstung nicht tragen
konnte, stürzte die niedrige Mauer ein. Chang Geng landete in einem
Trümmerhaufen, etwas angeschlagen. Als er das durchdringende Kreischen eines
Raubvogels hörte, blickte er auf und sah ein Paar riesiger schwarzer Schatten
am Himmel kreisen. Die Reichweite ihrer Langbögen und eisernen Pfeile
verschlang die achtzehn Eisenkrieger des Barbarenprinzen.
Der Barbarenprinz hob den Kopf und starrte so wütend, dass
er sich fast die Augen aus den Höhlen riss. „Schwarze Falken!"
„Das sind sie", sagte eine Stimme in einiger
Entfernung. „Lange nicht mehr gesehen. Die drei Abteilungen des Schwarzen
Eisenbataillons machen Eurer Hoheit ihre Aufwartung."
Chang Gengs ganzer Körper zuckte bei der Vertrautheit
dieser Stimme. Er kniete inmitten von Trümmern und starrte ungläubig auf den
Mann in leichter Rüstung, der auf einem Pferd angekommen war.
Dieser Mann trug die leichteste Rüstungsklasse, die auch
als Leichtes Fell bezeichnet wurde. Diese Rüstung war speziell für das Reiten
gedacht und wog insgesamt weniger als fünfzehn Kilogramm. Er trug kein Visier
und hielt seinen Helm achtlos in einer Hand, sodass ein Gesicht zum Vorschein
kam, das Chang Geng einst in seinen Träumen erschienen war. Der zinnoberrote
Schönheitsfleck in seinem Augenwinkel brannte glühend rot.
Ge Pangxiao schwankte leicht, als er auf der Mauer hockte,
und wäre beinahe gestürzt. Er zwickte sich heftig in den Oberschenkel. „Mein Gott
... Bist du nicht Onkel Shiliu?"
„Das stimmt, mein lieber kleiner Neffe."
‘Shiliu‘ trieb sein Pferd munter vorwärts, als ob er die
feindlichen Reihen nicht bemerken würde. Hochmütig zog er einen Windsäbel aus
seiner Hüfte, mit dem er den Körper des Barbarenkriegers zur Seite schob. Dann
wandte er sich wieder Ge Pangxiao zu und stichelte ihn gutmütig an: „Kleiner
Bengel, warum schwingst du dein Würstchen so in der Öffentlichkeit herum? Such
dir doch wenigstens ein Blatt oder so."
Peinlich berührt griff Ge Pangxiao hastig nach unten, um
sich zu bedecken.
Chang Geng starrte ihn unverwandt an und vergaß für einen
Moment, wo er war. Shiliu begegnete seinem Blick, stieg von seinem Pferd ab und
beugte sich leicht vor, um Chang Geng die Hand zu reichen. „Dein Untertan, Gu Yun,
ist zu spät gekommen. Bitte verzeiht mir, Eure Hoheit."
Erklärungen:
…jungfräulichen Jungenurins: Die
Urintherapie war über weite Strecken in der Geschichte der traditionellen
chinesischen Medizin ein wichtiger Bestandteil derselben. In der Antike wurde
Urin als Mittel zur Verstärkung der Wirkung von Medikamenten verwendet, der
Urin jungfräulicher Jungen im Alter bis zu zehn Jahren galt als besonders
wirksam. Heutzutage wird diese Praxis weithin als unhygienisch betrachtet und
die moderne Medizine bezweifelt nach wie vor den gesundheitlichen Nutzen der
Urintherapie im Allgemeinen.
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kap 9 also der kampf von dem jungen war sehr gut für sein erstes mal und er hat den kleinen gerettet und den babaren besiegt. aber die waffe an seinen arm war auch nicht ohne. kap 10 oh da wurde einer blank gezogen. also der kleine ist treffsicher . da kommt noch wer und der sagt natürlich auch was das der kleine junge ein wenig beschämt ist. jetzt ist sein yifu da. freu mich wenns weiter geht.
AntwortenLöschenOb das Wu'ergu ihm bei seinem Kampf hilfreich war, oder hat er es aus eigenem Antrieb geschafft?
LöschenIch frage mich ja wie diese schwarzen Rüstungen aussehen? Bestimmt voll cool? Aber diese Anzüge mit seinen Effekten in einer Real-Life-Serie zu veranschaulichen und realistisch rüberzubringen wäre wahrscheinlich sehr schwierig. Also wäre da ein Donghua wohl hilfreicher.
Armer Ge Pangxiao jetzt er auch eine Waise genauso wie Chang Geng.
Es muss bestimmt für Chang Geng ziemlich komisch sein, wenn sein Yifu, ihn als "Eure Majestät" anspricht und ihn siezt, anstatt der vertrauten duzen.
Vor allem muss es für Chang Geng komischen sein, zu sehen und zu erkennen das sein geliebter Yifu nicht ganz so hilflos ist, wie er immer tat.